Aus der Chronik des PHV Hameln

Über den Beginn der heute 85jährigen Vereinsgeschichte des PHV Hameln, die reich an Erfolgen war, aber auch schwere Rückschläge erleiden mußte, kann nur in Streiflichtern geschrieben werden, da leider viele Unterlagen durch den zweiten Weltkrieg verlorengegangen sind.

 

1920 bis 1942

Im Frühjahr 1920 wurde der PHV Hameln als Zweigverein des Ersten Deutschen Polizeihundverein (PHV) e.V. - Sitz Duisburg -gegründet und sofort dem Hauptverein angeschlossen. Die Gründer von damals, laut Auszug aus der Mitgliederliste von 1924, waren: 
 

Polizeiassistent August Reinecke  Polizeiassistent Otto Grah
Polizeikommissar Heinrich Ritter  Polizeiassistent Fritz Hage
Polizeiinspektor Georg Bünther  Fabrikant Max Marquardt 
Fabrikant Edmund Fleischmann  Kaufmann Walter Liebetrut
Hotelbesitzer Franz Freckmann  Brauereidirektor Karl Horn 
Gastwirt Wilhelm Holländer Drogist Paul Baer 

 

Für die Ausbildung stand das Gelände des Schützenplatzes zur Verfügung. Als Vereinsheim diente ein ausgemusterter Personenwagen der damaligen Deutschen Reichsbahn, der mit Pferdekraft dort hingebracht worden war. 

 

Es darf angenommen werden, daß in den 20er und 30er Jahren regelmäßig Prüfungen abgehalten wurden. Da von drei Prüfungen aus dieser Zeit noch Prüfungsunterlagen und Fotos vorhanden sind, möchten wir diese einmal besonders herausstellen:

Am 2. September 1928 wurde eine Schutz- und Polizeihundprüfung unter Leitung des Polizeiinspektors Georg Bünther auf dem Schützenplatz in der Klütstraße durchgeführt. Als Leistungsrichter waren die Sportfreunde Nordmeier (Lehrte) und Rückenmesser (Hannover), tätig. Zitat aus der Zeitung vom 3. September 1928: "Wir sahen gestern eine Reihe ausgezeichneter Dresseure und vorzüglich geschulter Tiere, auf die der Verein mit Recht stolz sein kann. Das Ergebnis ist folgendes:

Polizeihunde: 
 

1. Preis: Brando vorzüglich Führ. Hamuth (2. Führerpreis)
2. Preis: Kuno sehr gut Führ. Breler (1. Führerpreis)
3. Preis: Anny sehr gut Führ. Peter
4. Preis: Harras gut Führ.Hamuth

 

Schutzhunde: 
 

5. Preis: Bill gut Führ. Koch
6. Preis: Asso gut Führ. Peter
7. Preis: Treff gut Führ. Beck
8. Preis: Asta gut Führ. Adena
9. Preis: Asso genügend Führ. Schönian

 

 

Nr. 7 und 9 sind Airedale-Terriers, Nr. 2 ist ein Dobermann und die übrigen sind Schäferhunde. Ein sonst als "gut" gerühmter Schäferhund versagte leider gestern und konnte die Bedingungen nicht erfüllen. Das Tier war aus irgendeinem Grunde scheu und dadurch unsicher geworden."

Bei der Schutz- und Polizeihundprüfung am 2. Juli 1932 stellten sich sieben Führer mit ihren ausgebildeten Hunden den Leistungsrichtern Latowski (Herford) und Rückenmesser (Hannover) vor. Als Prüfungsleiter fungierte Polizeihauptwachtmeister Adolf Dieckmann, Hameln:

 

A: Polizeihunde

Den 1. Ehrenpreis erzielte der Deutsche Schäferhund Asso, Führer Bahnpolizeibeamter Erich Koch (Hameln). Gleichzeitig fiel auf den Führer dieses Hundes der 1. Führerpreis. 
Den 2. Ehrenpreis errang der Deutsche Schäferhund Brando, Führer Polizeihauptmeister Heinrich Hamuth. 
Den 3. Ehrenpreis bekam der Airedale-Terrier Treff, Führer Polizeihauptwachtmeister Bruno Fischer. 
Den 4. Ehrenpreis erreichte der Deutsche Schäferhund Griff, Führer Bahnpolizeibeamter Wilhelm Bode.

 

B: Schutzhunde

Der 1. Ehrenpreis ging an den Deutschen Schäferhund Tell, Führer Bahnpolizeibeamter Heinrich Niemeyer, zugleich 2. Führerpreis. 
Den 2. Ehrenpreis erhielt der Deutsche Schäferhund Rex, Führer Friedrich Rübenack. 
Den ausgesetzten Trostpreis erzielte die Deutsche Schäferhündin Festa, Führer August Breier.

Damals wurde noch zusätzlich das "Gesamtverhalten des Hundeführers" bewertet und somit wurden auch "Führerpreise" vergeben.

Am 2. September 1934 wurde unter der Leitung von Rückenmesser (Hannover) und Diekmann (Hameln) die Polizeihundprüfung des Gaues 8 (Niedersachsen-Nordsee) durchgeführt.

Es wurden von den Leistungsrichtern Kirchner (Dortmund) Brinkmann (Detmold) und Hamuth (Hameln) folgende Hunde geprüft: 
  
 

Deutscher Schäferhund Klaus Führer Wilhelm Philipps Lüneburg 
Deutscher Schäferhund Neck Führer Emil Schulze Hannover 
Deutscher Schäferhund Rex Führer August Voges Hameln 
Deutscher Schäferhund Bob Führer Rudolf Rose Hannover 
Deutscher Schäferhund Rolf Führer Friedrich Jacob Hannover 
Riesenschnauzer Arri Führer Hans Günther Hannover 
Deutscher Schäferhund Asso Führer Erich Koch Hameln
Deutscher Schäferhund Griff Führer Wilhelm Bode Hameln 

 

Bemerkenswert ist, daß siebenmal die Note "vorzüglich" und einmal "sehr gut" vergeben wurde.

 

 

Die Niederschriften über die Versammlungen vom 15. Januar 1932 bis 29. Februar 1936 zeigen auf, daß es immer die gleichen Sorgen waren, die die Hundefreunde neben ihrer Erziehungs- und Ausbildungsarbeit beschäftigten, nämlich Vereins- und Gauprüfungen, wie es damals so schön hieß, Mitgliederwerbung, Fragen der Haftpflichtversicherung und das leidige Thema "Hundesteuer". 
Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 7. Juli 1933 wurde dann im Rahmen der "Gleichschaltung der Vereine" nach dem Führerprinzip der bisherige 1. Vorsitzende zum "Vereinsführer" gewählt, der die Mitglieder des alten Vorstandes auch zum neuen Vorstand bestimmte.

Nicht ohne Schmunzeln liest man heute, daß das Protokoll am 18. August beanstandet wurde und nachgetragen werden mußte, daß der Vereinsführer am 7. Juli vor Schluß der Versammlung ein dreifaches "Sieg Heil" auf Reichspräsident und Reichskanzler ausgebracht hat.

Am 14. Oktober wird dann die Versammlung mit einem "Sieg Heil" auf den Polizeihundverein geschlossen und erst am 17. November gibt es wieder ein "Sieg Heil" auf den Führer. Es war also nicht ganz einfach, sich damals mit den neuen Gepflogenheiten vertraut zu machen.

Der Verein wurde dann auch "Ortsfachgruppe" mit einem "Ortsgruppenobmann" an der Spitze. Aber das Interesse ließ bald nach; am 23. November 1934 schieden neun Mitglieder aus, ein Jahr später weitere acht und am 1. Januar 1936 besteht der Verein noch aus ganzen neun Mitgliedern. Als Gründe für den Austritt werden die hohen Unkosten und die Steuern genannt, die zur Abschaffung der Hunde zwingen. Auch könne man sich aus beruflichen Gründen nicht mehr um die sachgerechte Ausbildung der Hunde kümmern.

Ab 1942 ruhten die Ausbildung und das Vereinsleben, weil Führer und Hunde - viele durch die Diensthundstaffel der Wehrmacht eingezogen wurden. Für viele unserer vierbeinigen Freunde führte der Zweite Weltkrieg, wie für ihre Betreuer, in den Tod. 

 

Ab 1948

Die zweite Gründungsversammlung fand am 28. Februar 1948 im Gasthaus Langheim statt. Es waren 8 Mitglieder anwesend. In den Vorstand wurden gewählt:

 

Vorsitzender Heinrich Hammuth
Vorsitzender Willi Ruppe
Kassierer Fritz Pfeiffer
Schriftführer Walter Waldvoigt
Dressurwart Otto Grah

 

Der Monatsbeitrag wurde auf eine Mark festgesetzt (zur Erinnerung: eine Camel kostete damals auf dem Schwarzmarkt 5 bis 10 Mark). Die britische Militärregierung erteilte dem PHV am 24. Mai 1948 die Genehmigung, auf dem Sportplatzgelände der 441 G.C.L.O. (Labour Group) an der Alten Brauerei seine Hunde für Schutz- und Wachzwecke auszubilden.

1949 wurde der Übungsplatz auf das Gelände der Tönebönschen Ziegelei an der Klütstraße und ein Jahr später auf den Schützenplatz an der Klütstraße verlegt. Durch großes Entgegenkommen der Stadtverwaltung konnte sich der PHV 1957 die vierte und jetzige Platzanlage nach dem Zweiten Weltkrieg, unmittelbar an der Weser "Im Weserbogen", schaffen. Die damaligen Herren Oberstadtdirektor Wilke und besonders Stadtdirektor Wagner brachten unserer gemeinnützigen Arbeit viel Verständnis entgegen. Somit konnte auch am 21. Juni 1959 das durch Eigenleistung der Vereinsmitglieder erschaffene Vereinsheim eingeweiht werden. Entsprechend der steigenden Mitgliederzahl ist dieses Heim dann im Laufe der Jahre durch mehrere Erweiterungen auf seine heutige Größe gewachsen und erhält z. Z. schon wieder einen Anbau für eine neue Toilettenanlage.

Sämtliche Prüfungen bzw. Veranstaltungen des PHV nach der Neugründung zu erwähnen ist nicht möglich, denn in 18 Aktenordnern sind ca. 200 Vereinsprüfungen, Siegerprüfungen, Pokalkämpfe und Breitensportturniere durch Originalunterlagen, Zeitungsberichte und Fotos archiviert. Um eine Übersicht der Aktivitäten des Vereins zu geben, möchten wir aber doch die uns besonders wichtig erscheinenden Veranstaltungen hier aufführen. 
Die erste Prüfung nach der Neugründung fand bereits am 29. August 1948 mit 12 Teilnehmern im Stadion Deisterstraße statt. Prüfungsleiter war Dr. vet. G. Scherhorn und Leistungsrichter war Herr G. Rückenmesser aus Hannover:

 

1. Platz: Dt. Schäferhund Lux mit vorzüglich
Führer: H. Niemeyer, Bes. A. Schmidt
2. Platz: Rottweüer Alex mit vorzüglich 2. Führer O. Grah, Bes. O. Baukmeier
3. Platz: Dt. Schäferhund Cilly mit sehr gut 3. Führer Fr. Pfeiffer, Bes. H. Kilian

 

Verbunden mit der Jubiläumsprüfung am 29. / 30. Juli 1950 zum 30jährigen Bestehen war ein Städtewettkampf, der vor über 1.600 Zuschauern im Stadion Deisterstraße ausgetragen wurde. Die 20 Teilnehmer kamen aus Wipshausen, Peine, Hannover, Bad Pyrmont, Goslar und Hameln. Es siegte Hannover mit 463 Punkten vor Hameln mit 460 Punkten.

Als eine der größten Veranstaltungen in der damaligen Vereins-geschichte fand am 29. Juli 1951 das "Große Gebrauchshundturnier" im Stadion an der Deisterallee statt. Über sechzig Gebrauchshunde aller Rassen aus Niedersachsen und Berlin wurden in mehreren Disziplinen wieder einer großen Zuschauerkulisse vorgeführt. 
Eine weitere wichtige Station war das große Weserberglandtreffen am 26. Juli 1953, an dem außer Gebrauchshundeführern aus allen Teilen Niedersachsens auch die diensthundführenden Behörden teilnahmen. 45 Hunde zeigten 125 Einzel- und Mannschaftsleistungen. Außer an den Schutzhundübungen nahmen 40 Hunde (davon 5 aus Hameln) am Hindernislauf und 22 Hunde am Hoch-Weitsprung teil. 10 Hundeführer zeigten mit ihren Hunden freie Wahlübungen.

Dies beweist, daß damals in Hameln schon fleißig und vorbildlich "Breitensport mit dem Hund" betrieben wurde. Die Dewezet schrieb: "Zum Ereignis der freien Wahlübungen wurde ohne Zweifel der Sprung des Schäferhundes "Etzel" durch 5 brennende Reifen und seine achtenswerten Reaktionen auf die Handzeichen seines Führers Glatz (Hameln).... Im übrigen hat sich Polizeimeister W. Ruppe mit seinem "Ersten Deutschen Polizeihundverein" anerkennenswerte Mühe gegeben..., so daß diese Hundeleistungsschau zur größten hundesportlichen Veranstaltung Niedersachsens wurde."

Am 31. August / 1. September 1957 wurde die Landessiegerprüfung im Stadion Deisterstraße durchgeführt. Teilnehmer vom PHV war Michael Mosch mit "Cora". Landessieger wurde Fritz Schröder mit seinem "Aldo v. Gertrudenglück". Bei dieser Veranstaltung fand erstmalig in Hameln ein Windhundrennen vor fast 4.000 begeisterten Zuschauern statt. Die Bundeswehrkapelle unter der Leitung von Major Herzberg - erstmalig in Hameln -sorgte für die musikalische Unterhaltung.

Anläßlich der Vereinsheimeinweihung am 21. Juni 1959 fand eine Schutzhundprüfung, verbunden mit dem Kampf um den "Dr. Janssen-Pokal", statt. Den Pokal errang Polizeimeister Arno Ritter aus Holtensen mit seinem "Pass v. Bad Melle".


Anfang der 60er Jahre stagnierte die Vereinsarbeit. In dieser Krise wurde Günter Glatz zum 1. Vorsitzenden gewählt. Durch unermüdlichen persönlichen Einsatz und durch die Unterstützung seines Stellvertreters Walter Waldvoigt, einer der Neugründer von 1948, führte er den Verein bald wieder zu neuen Erfolgen. Aber auch die Mitarbeit der damaligen Sportfreunde an der neuen intensiven Gemeinschaftsausbildung trug mit dazu bei.

Das 50jährige Bestehen wurde am 25. / 26. Juli 1970 in Verbindung mit einer Jubiläumsprüfung und mit einem Pokalwettkampf gefeiert. Schirmherren dieser Veranstaltung waren Oberbürgermeister Leunig und Polizeirat Kleine. Teilnehmer waren die Kreisgruppen Braunschweig I und II, Göttingen I und II, Harz I und II, Hannover, Schaumburg-Lippe und natürlich die Kreisgruppe Weserbergland mit Theo Geiß, Harry Felau und Horst Steinert sowie die Bundesbahnpolizeihundstaffel mit Horst Werner (Minden), Richard Prellberg (Hildesheim) und Kurt Kassenbaum (Burgdorf).

Der Niedersachsenpokal 1976 der Landesgruppe Niedersachsen wurde als Kreisgruppenpokalkampf am 12. und 13. Juni in Hameln ausgetragen. 21 Hunde mit ihren Führern traten dazu an, die in den Stufen SchH I, II und III vorgeführt wurden. Die Gesamtleitung hatte Walter Waldvoigt. Prüfungsleiter war bei dieser Veranstaltung Günter Glatz und als Leistungsrichter fungierten die Sportfreunde Gühne (Burgdorf) und Reimann (Lehrte).
Im November 1976 wurde auf Initiative von Günter Glatz (PHV Hameln) und Hedde Kempe (Schäferhundverein Hameln-Basberg) der Weserbergland-Pokalkampf ins Leben gerufen und die Austragung von Stadtmeisterschaften beschlossen. An dem Pokalkampf beteiligten sich nach und nach die Vereine SV Hameln-Afferde, SV Bad Pyrmont, SV Mehle und HSV Bad Münder.

1977 fand der erste Kursus mit abschließender Prüfung als "Verkehrssicherer Begleithund" statt.

Bei der Landesgruppen-Siegerprüfung für Gebrauchshunde im August 1979 in Hannover-Misburg wurde Emil Jesch mit seinem Rottweiler "Orkan vom Ruhrstrom" mit 292 von 300 Punkten Landessieger und erhielt den Ehrenpreis des Ministerpräsidenten Albrecht. Durch den Sieg hatte sich Emil Jesch für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft der Hundesportverbände qualifiziert, die vom 16. bis 18. September 1979 im Stadion am Millerntor in Hamburg durchgeführt wurde. Wenn man die Würdigung liest, die Emil Jesch mit seinem "Orkan" im Mitteilungsblatt des DVG erfuhr, ist man begeistert. Da heißt es: "Nomen est Omen", das war wirklich ein Orkan und es gab auch orkanartigen Beifall. Beifall auf offener Szene begleitete die Vorführung eines "Energiebündels" beim Sprung über die Hürde, die glatt doppelt so hoch hätte sein können!" Im gleichen Jahr durfte Emil Jesch mit "Orkan" an den Europameisterschaften für Gebrauchshunde in Wien teilnehmen. Vier Sportfreunde vom PHV Hameln waren ihm als "Schlachtenbummler" gefolgt. Leider hatte Sportfreund Jesch Pech in der Fährte und konnte sich nicht plazieren - aber "Dabeisein" ist alles.

Am 23. / 24. August 1980 feierte der Verein sein 60jähriges Bestehen. In mehreren Ausgaben würdigten die Deister- und Weserzeitung und der "Deutsche Hundesport" dieses Jubiläum, das sich durch eindrucksvolle Demonstrationen, einen großen sportlichen Rahmen und besonders durch die Landesverbandssiegerprüfung im Weserbergland-Stadion auszeichnete. In der Pause vor der Siegerehrung zeigten die Hunde der Zoll-Diensthundstaffel aus Göttingen ein großartiges Schnauzballspiel, welches bei den Zuschauern viel Begeisterung und enormen Beifall auslöste.

 

 

Landessieger wurde Fritz Bartels (Stadthagen) mit dem Schäferhund "Bernd vom Bernegraben" mit 290 Punkten und der Note vorzüglich. Bester Hamelner war Wilhelm Frewert mit "Marco", der mit 284 Punkten den 9. Platz erreichte. Der "Deutsche Hundesport" schrieb in der Verbandszeitschrift: "Unter der Schirmherrschaft des Obgm. Dr. Kock und des Polizeioberrats Freutel fand in Hameln die Landesverbandssiegerprüfung statt. Um es vorweg zu nehmen, es war ein voller Erfolg und eine ausgezeichnete Demonstration für unseren Hundesport. Weit über 1.000 Zuschauer wurden bei der Veranstaltung gezählt."

Anläßlich der Jahreshauptversammlung 1982 des Landesverbandes Niedersachsen stellte der PHV Hameln den Antrag, in Zukunft eine Landesverbands-Fährtenhundprüfung durchzuführen. Sportfreund Günter Glatz erklärte sich bereit, diese Prüfung auch ohne finanzielle Unterstützung durch den Landesverband auszurichten. Auf Vorschlag des Präsidenten, die Landesfährtenhundprüfung unter den gleichen Bedingungen wie das Damenturnier auszutragen, wurde der Antrag bei einer Gegenstimme angenommen.

Diese Prüfung fand bei den Hundeführern großes Interesse und konnte somit erstmals am 23 / 24. Oktober 1982 mit 22 Teilnehmern hier in Hameln zu aller Zufriedenheit durchgeführt werden. Den 1. Platz teilten sich Karl-Heinz Lambrecht und der jetzige Schatzmeister des Landesverbandes, Gustav Hoffmeister, mit je 99 Punkten.

Das 65jährige Bestehen des PHV Hameln wurde gekrönt mit der Durchführung der Deutschen Meisterschaft für Schutz- und Gebrauchshunde und der Deutschen Jugendmeisterschaft, die vom 26. bis 29. September 1985 in Hameln stattfanden. Die Schirmherrschaft bei diesem sportlichen Großereignis hatte wieder Oberbürgermeister Dr. Kock übernommen. Grußworte des Ministers Dr. Möcklinghoff, des dhv-Präsidenten Max Sutter und des Schirmherrn stimmten Teilnehmer und Gäste auf diesen Höhepunkt der Hundesportveranstaltungen ein. Der Platz des Polizeihundvereins Hameln glich mit über 80 Wohnwagen einem Heerlager. Am Festabend sprach der dhv-Präsident dem langjährigen Präsidenten des DVG, Herbert Stemann, der DVG-Geschäftsführerin, Frau Bremer, sowie dem 1. Vorsitzenden des PHV Hameln, Günter Glatz, und seinen Sportfreunden den Dank für die vorbildliche Gründlichkeit aus, mit der die Deutschen Meisterschaften vorbereitet wurden. Er betonte, daß die Stadt Hameln als Austragungsort einer hundesportlichen Spitzenveranstaltung nach seiner Wertung alle Wünsche von Teilnehmern und Besuchern erfüllt. Das Weserbergland-Stadion biete mit seinem Umfeld beste Voraussetzungen für einen der Bedeutung dieser Veranstaltung angemessenen Verlauf. Und so gab es denn auch keinerlei unangenehme Überraschungen. Die sorgfältigen Vorbereitungen der Wettkämpfe, zu denen auch Hundehalter und Tierfreunde aus dem europäischen Ausland und Amerika angereist waren, der strahlende Sonnenschein an allen Tagen sowie die Disziplin aller Teilnehmer sorgten dafür, daß alle sportlichen und geselligen Veranstaltungen ungestört und harmonisch verliefen.


Sieger der Deutschen Meisterschaft wurde Andreas Dibelius vom Hundesportverein Rhein-Main mit "Blitz vom Dietersdorfer Weg" mit 293 Punkten und lag damit knapp vor Ulli Hausmann vom DVG mit 292 Punkten. Bei der Jugendmeisterschaft gewann Roland Kubilschek vom bayrischen Landesverband mit "Quinn vom Klebinger Schloß" mit 287 Punkten. Zweiter wurde Heiko Saamen vom DVG mit "Erko", der es auf 285 Punkte brachte.

 

Nach Abschluß dieser bedeutenden Veranstaltung dankte Präsident Max Sutter aus Altensteig-Spielberg seinem Sportfreund Günter Glatz auch schriftlich für seinen Einsatz, dem es zu verdanken sei, daß die Deutsche Meisterschaft für alle zu einem so schönen Erfolg wurde.

 

Als es darum ging, den Breitensport im Verband populär zu machen, hat sich Günter Glatz auf Bitte des Obmanns für den Breitensport bereit erklärt, auch ohne Unterstützung des Landesverbandes in Hameln das erste Landesverbands-Breitensportturnier durchzuführen.

 

Diese Meisterschaft wurde am 29./30. August 1987 dem zweiten großen Breitensportturnier des PHV angegliedert und mit viel Begeisterung der zahlreichen Teilnehmer auf dem Vereinsgelände des PHV Hameln durchgeführt.

Daß der Breitensport, bzw. jetzt Turnierhundsport, inzwischen zu einer bedeutenden Sparte in unserem Verein wurde, ist der intensiven Arbeit der Ausbildungswarte Heike Herzberg, Kurt Sahl, Hannelore Herdlitschke und Ulli Wessel zu verdanken.

Als 1989 bei der Jahreshauptversammlung des DVG beschlossen wurde, ein jährlich stattzufindendes DVG-Jugendsportfest einzuführen, übernahm der PHV Hameln die Pilotveranstaltung. Über 50 jugendliche Hundesportler aus den Landesverbänden Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Ravensberg-Lippe, Schleswig-Holstein, Weser-Ems und Westfalen nahmen am 7. I 8. Oktober an ihrem ersten DVG-Jugendsportfest teil. Trotz des anfänglich sehr schlechten Wetters wurden die Wettkämpfe in Schutz- und Begleithundprüfung, 2.000 m- und 5.000 m-Geländelauf, Vierkampf und Hindernislauf mit Begeisterung durchgeführt.

Nachstehend Auszüge aus Stimmungsberichten im "Deutscher Hundesport":

"Obwohl das Wetter schon ziemlich kalt und ungemütlich war, fand ich das Sportfest gelungen. Der PHV Hameln hatte alles parat und die Prüfungsleitung glich kleinere Pannen durch Flexibilität aus."

"Die Aufnahmebereitschaft und Kameradschaft unter den Teilnehmern sollte aus meiner Sicht betont werden. Zudem wurden wir vorbildlich mit Essen und Informationen versorgt, so daß es zu einem reibungslosen Turnierablauf kam. Das Fährtengelände, die Helferarbeit und die Platzbedingungen wurden optimal ausgenutzt."

Die Jugendobmännin Gerda Pfeiffer schrieb u.a. in ihrem Ergebnisbericht:

"Zum Schluß möchte ich mich bei all den vielen, vielen Helfern bedanken, die mitgeholfen haben, daß dieses 1. DVG-
Jugendsportfest so gut von statten ging. Stellvertretend möchte ich hier nur einige nennen: den 1. Vorsitzenden des PHV Hameln mit seiner gesamten Crew, den Sportfreund Willi Kroppen, der seine komplette Computeranlage zur Verfügung stellte und für die rasche Auswertung sorgte, und die stillen Helfer, die immer im Hintergrund stehen und ohne die es trotzdem nicht läuft."

Nach dem Fall der Mauer hat der PHV Hameln sofort im Frühjahr 1990 Kontakt zu Sportfreunden in Schönebeck aufgenommen und am 30. Juni / 1. Juli 1990 anläßlich unseres 70jährigen Bestehens das erste Deutsch-Deutsche Pokalturnier in Hameln ausgetragen. Dieser Pokalkampf war nicht ganz leicht, denn die Prüfungsbedingungen beider Verbände waren sehr unterschiedlich. Als Leistungsrichter fungierten die Sportfreunde Böttcher (Schönebeck) und Heine (Nienstädt). Der PHV Hameln stellte 7 Teilnehmer und aus Schönebeck waren 5 Sportfreunde mit großem Anhang angereist, wodurch aus dem Pokalkampf auch ein fröhliches Freundschaftstreffen wurde. Zitat aus der Dewezet: "Stars waren die Vierbeiner. Edle Rassehunde und ebenso selbstbewußte Mischlinge undefinierbarer Herkunft empfingen zum 70. Geburtstag des Ersten Deutschen Polizeihundvereins Prominenz aus Rat und Verwaltung der Stadt Hameln. Wichtigste Gäste auf dem Vereins- und Übungsgelände im Weserbogen waren jedoch die Mitglieder des Hundesport-vereins Schönebeck, die zum ersten Mal zu einem Pokalspiel in die Rattenfängerstadt kommen konnten."

Aus dem Pokalkampf mit den Sportfreunden aus Schönebeck entwickelte sich dann das Rattenfänger-Pokalturnier, das erstmals am 13. / 14. Juli 1991 auf dem PHV-Vereinsgelände ausgetragen wurde. Neben den Sportfreunden aus Schönebeck beteiligten sich noch die Vereine aus Magdeburg, Groß Otters -leben, Exten, Deister-Süntel und die SV OG Hameln-Basberg mit insgesamt 20 Teilnehmern. Daß dieses Turnier in den Jahren 1992, 1993 und 1994 immer mehr Interesse fand, erkennt man daran, daß sich auch die Vereine Leipzig-Krauthain, Oschers-leben, Sibbesser Land und die SV OG Elze hinzugesellten.

Der PHV Hameln hat außerdem 1990 zum zweiten Mal das Damenturnier des Landesverbandes Niedersachsen und 1992, ebenfalls zum zweiten Mal, die Landes-Fährtenhundprüfung ausgerichtet.

 

Die Sportfreunde Mathilde Jahn-Thedieck, Kerstin und Michael Steinbrück, Iris und Reinhard Kurz, Britta und Ulli Wessel sowie Hannelore Herdlitschke machten sich für die Einrichtung eines Welpenspieltages stark, und so konnte dieser erstmals am 26. Februar 1994 allen interessierten Hundehaltern angeboten werden. Es treffen sich jeden Samstag ab 14.00 Uhr viele Hundefreunde aus Hameln und Umgebung, um ihren jungen Hunden die Möglichkeit zu geben, mit ihren Artgenossen zu spielen und dabei für's Leben zu lernen. In altersgemäße Gruppen aufgeteilt erfolgt anschließend die weitere Ausbildung.

Was Ihr bis jetzt gelesen habt, ist anlässlich unseres 75. Geburtstages im Jahr 1995 geschrieben worden. Da haben unsere Mitglieder die Landesverbandsmeisterschaft im Schutzhundsport ausgerichtet.

Die Vereinsgeschichte unseres sehr aktiven PHV Hameln hört hier nicht auf. Im Gegenteil:

2005 feiern wir wieder einen besonderen Geburtstag,
und zwar den 85.

Und wieder findet in diesem Jahr die Landesverbands-meisterschaft in der Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde in Hameln statt. Für den Festkatalog wird dazu gerade an der Fortsetzung dieser Chronik gearbeitet und aufgeschrieben, was wir in den letzten 10 Jahren so auf die Beine gestellt haben:

  • Landesverbands-Fährtenhundprüfungen
  • Jugendzeltlager des Landesverbandes
  • Deutsche Meisterschaften Schutzhundsport
  • Landesverbandsmeisterschaft Turnierhundesport
  • Gründung unserer Jugendgruppe
  • 10. Geburtstag unserer Welpenstunde
  • Erste VDH-Hundeführerscheinprüfung
  • Erster Länderkampf im Turnierhundsport zwischen Berlin-Brandenburg und Niedersachsen

Wenn Ihr also Lust habt, auch in den vergangenen 10 Jahren unserer Vereinsgeschichte zu stöbern, dann werft einfach noch einen Blick auf die nächste Seite und merkt Euch den zukünftigen Termin.

Danach gibt’s auch an dieser Stelle nämlich noch mehr über uns und unseren Chef Günter Glatz, der glücklicherweise seit 41 Jahren ununterbrochen 1. Vorsitzender unseres PHV Hameln ist.

Am 10.09.2006 fand auf unserem Vereinsgelände das THS-Jubiläums-Turnier statt.